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Mit meinem Interesse für Permakultur, kam sehr schnell auch eine Begeisterung für Agroforstsysteme. So wachsen auf unserem Grundstück inzwischen zwei kleine Waldgärten heran, mit unterschiedlichen Ansätzen und Pflanzen - beide jedoch eher auf niedrigen Aufwand ausgelegt, als auf hohe Produktivität.
Syntropische Agroforstwirtschaft ist ein landwirtschaftliches System, das sich an natürlichen Ökosystemen orientiert und die natürlichen Prozesse eines Waldes nachahmt. Es kombiniert verschiedene Nutzpflanzen und heimische Pflanzen auf einer Fläche, um ein optimales natürliches Ökosystem zu schaffen. Soweit also kaum von einem Waldgarten zu unterscheiden.
Während unseres Kurses SyntrAgua brachte nun Filipp Ceschi aus Italien diesen hier noch kaum angewendeten Ansatz nach Rumänien. Die syntropische Agroforstwirtschaft wurde von dem Schweizer Landwirt Ernst Götsch in Brasilien entwickelt, nachdem er zuvor in der Schweiz landwirtschaftlich tätig war. Und ist mit SyntrAgua nun auch in den Karpaten angekommen.
Die Tage waren aufgeteilt in 1. Theoriestunden, wo die Geschichte, Systematik, Aufbau und Hintergünde des Systems und des hier spezifisch geplanten Designs erörtert wurden; und 2. Praxisstunden, in denen wir ein komplettes Syntropisches Agroforstsystem auf 200qm pflanzten.
Wir hatten eine unglaublich wissbegierige und fleißige Teilnehmergruppe, sodass wir erstaunlich schnell die zwei Pflanzlinien mit unzähligen Fokus- und Unterstützerpflanzen im Boden hatten. Dem Workshop vorangegangen waren übrigens einige Tage intensiver Vorbereitung. Der komplette Prozess wurde auf YouTube dokumentiert (die Aufnahmen des Kurses selbst folgen bald): Playlist Syntropic Agroforestry at Dupa Gard
Am Ende des viertägigen Kurses, der neben Wissensvermittlung und praktischer Arbeit auch zahlreiche interessante Diskussionen hervorbrachte, verbleibt bei uns am Grundstück ein Artenreiches System mit unter anderem: Kakis, Pawpaws, Mandeln, Pfirsichen, Äpfeln, Mini-Kiwis, zahlreiche Beerensträucher, sowie unzählige aromatische Pflanzen und Chop-and-Drop Unterstützerpflanzen.
Am dritten Kurstag haben wir übrigens eine kleine Wanderung in unseren umliegenden Hügeln zwischengeschoben - denn niemand sollte dieses Tal verlassen ohne die volle Pracht dieser Naturkulisse genossen zu haben. Neben grandiosen Aussichten haben wir auch die Herde halbwilder Pferde getroffen... suzusagen das Sahnehäubchen auf einem ohnehin schon unvergesslichen und sehr ergiebigen Workshops.
Also, ein dickes Dankeschön an all die tollen TeilnehmerInnen! Bereits am kommenden Wochenende steht übrigens das nächste Event an, zum Thema Bauen mit Strohlehm und Pilzanbau. Dies läutet gleichzeitig die nächste Phase der Scheunentransformation ein. Auch geht nun die Gäste- und Volunteersaison richtig los, der Garten braucht mehr Aufmerksamkeit und das Gras muss geschnitten werden, sodass ich bereits jetzt versprechen kann dass der nächste Blogbeitrag wieder verspätet eintrudeln wird. Die heisse Sommersaison hat begonnen!